Naturpark La Breña y Marismas del Barbate in Cádiz

Wanderweg im Naturpark La Breña y Marismas del Barbate in Cádiz.

Las Breñas: ein schöner Naturpark für einfache Wanderungen in Cádiz

Die Provinz Cádiz hat viele schöne Wandergebiete zu bieten, von Routen entlang der Küste bis hin zum Mittelgebirge. Eines unserer Lieblingsgebiete ist der Naturpark La Breña y Marismas del Barbate, auch kurz „Las Breñas“ genannt, der zwischen den Gemeinden Barbate und Vejer de la Frontera aufgeteilt ist und eine etwa einstündige Autofahrt von der Hauptstadt Cádiz entfernt liegt. Einer der Hauptreize dieses Naturschutzgebietes ist seine Lage am Wasser und seine schattigen, einfachen Wanderwege, die ihn für Wanderungen auch im Sommer geeignet machen, vor allem, weil uns an einigen Stellen schöne Buchten mit türkisblauem Wasser erwarten…

Der Naturpark La Breña y Marismas del Barbate: kleine Einleitung

Der Naturpark La Breña y Marismas del Barbate ist mit einer Gesamtfläche von 5077 ha (3925 ha Landfläche und 1152 ha Wasserfläche) einer der kleinsten Andalusiens. Tatsächlich benötigt man nur um die 2 Stunden, um ihn einmal zu durchqueren. Das macht ihn aber nicht weniger reizvoll. Das Herz des Parks ist ein prächtiger Pinienwald, der sich bis zum Rand einer imposanten Steilküste erstreckt, die an ihrem höchsten Punkt 100 m über dem Meer emporragt. Ebenfalls gehören zum geschützten Gebiet die Feuchtgebiete rund um den Fluss Barbate sowie die Unterwasserwelt unterhalb der Steilküste.

Das Herz des Parks ist der Pinienwald.

Die besonderen geographischen und geologischen Gegebenheiten des Parks haben zu einer interessanten Artenvielfalt geführt, sowohl was die Flora, als auch was die Fauna betrifft.

Pflanzen an der Steilküste

Besonders typisch und interessant sind die Fleckchen grüner Vegetation an der Steilküste. Sie entstehen durch eine Kombination von zwei Phänomenen: Einerseits durch die berühmten Caños (Grundwasserleiter), die den Kalkstein aushöhlen und an verschiedenen Stellen aus der Steilküste austreten. Rundherum dieser Stellen bildet sich eine charakteristische Vegetation auf den Steinen. Andererseits finden wir das Phänomen des Salznebels, bei der der Wind die Gischt über den gesamten Stein verteilt, was zu Salzablagerungen führt, so dass wir an der Steilküste halophile Pflanzen finden.

Diese kleinen grünen Farbtupfer am Stein sind sehr charakteristisch für die Region. Der Ortsname „Caños de Meca“ leitet sich von den Grundwasserleitern im Gestein ab.

Caños an der Steilküste im Naturpark Las Breñas.

Vegetation an der Steilküste.

Tiere im Naturpark La Breña y Marismas del Barbate

Im Laufe der Zeit sind immer wieder große Gesteinsbrocken von der Steilwand abgebrochen und ins Meer gefallen und haben unter Wasser ein herrliches Refugium für Fische und Meerestiere aller Art gebildet.

An Land fühlen sich insbesondere die Vögel sehr wohl. Viele Arten nisten im Schutz der Steilküste, aber auch das Feuchtgebiet ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet, vor allem für Zugvögel, die hier hach der Überquerung der Straße von Gibraltar einen Ruheplatz finden.

Der stark vom Aussterben bedrohte Waldrapp, der sonst nur noch in Marokko in Freiheit vorkommt, wurde in las Breñas erfolgreich wieder angesiedelt.

Mauergecko im Naturpark Las Breñas.

Am Häufigsten anzutreffen: der Mauergecko.

Wandern im Naturpark las Breñas

Durch den Naturpark Las Breñas führen 6 offizielle Wanderwege, von denen 4 durch den Pinienwald führen, einer durch das Feuchtgebiet und einer durch das jüngst in den Park integrierte Gebiet von Las Quebradas, das an das Feuchtgebiet angrenzt. Die Wege sind gut ausgeschildert und gehen teilweise ineinander über.

Von Barbate aus bietet sich der schöne Wanderweg entlang der Steilküste an (Sendero del Acantilado). Von Caños de Meca aus kann man auch den Weg zum Torre de Meca nehmen, zu dem ebenfalls ein anderer Weg von einem Rastplatz aus führt. Diese Wege sind jedoch so kurz, dass man sie durchaus miteinander kombinieren kann. Der längste und beliebteste Wanderweg ist mit Sicherheit der Weg entlang der Steilküste, darum gehe ich auf diesen hier ein bisschen genauer ein.

Wandern im Naturpark La Breña y Marismas del Barbate.

Zwischen Meer und Pinienwald.

Sendero del Acantilado (Wanderweg entlang der Steilküste)

Der beliebteste Weg des Naturparks La Breña y Marismas del Barbate führt entlang der Steilküste von Barbate aus bis zum Ort Caños de Meca. Dieser Wanderweg ist so schön, dass wir praktisch immer denselben nehmen. Jedes Mal, wenn wir den Park besuchen, sagen wir: „Du, wir müssen auch mal den Weg durch das Feuchtgebiet nehmen“, aber letztendlich lockt dann doch die schöne Bucht und die Aussicht auf ein erfrischendes Bad. Der Weg ist linear und man benötigt etwa eineinhalb Stunden, je nachdem, wie gemütlich man unterwegs ist.

Strand m Naturpark Las Breñas von den Klippen aus gesehen.

Der Strand lockt.

Von Barbate aus gibt es zwei verschiedene Einstiege. Entweder kann man sein Auto am schönen Playa de la Hierbabuena abstellen und den Weg von dort aus beginnen (dann geht es erstmal ein ganzes Stück bergauf) oder aber ein bisschen weiter fahren, da sich etwas weiter höher ein anderer Einstieg mit eigenem Parkplatz befindet. Wir lassen unser Auto normalerweise an letzterem im Schatten der Bäume, von wo aus der Anstieg nicht ganz so steil ist. Wenn man unten parkt, hat man aber den Vorteil, dass man gleich ein Bad nehmen kann, wenn man zurückkommt.

Theoretisch gibt es noch einen dritten Einstieg etwas weiter oben, bei dem es sich aber offiziell um einen anderen Wanderweg handelt, die „Route Nº1“ zum Tore del Tajo, der aber sehr schnell schon auf den Sendero del Acantilado stößt.

Wenn mir auf dem Rückweg noch einmal der Sinn nach Baden steht, fahre ich meist direkt zum Strand von Barbate durch. Das ist vor allem dann der Fall, wenn in Caños de Meca der Wellengang zu hoch zum Baden war (was nicht selten vorkommt).

Der Weg selber führt immer an der Steilküste entlang, ist also nicht zu verfehlen. Anfangs geht es ein bisschen bergauf und finden wir wenige schattenspendende Vegetation, dies ist der anstrengendste Teil der Route. Danach ist der Weg aber praktisch eben und ohne große Anstrengung zu bewältigen.

Pinienwald und Bodenvegetation im Naturpark Las Breñas in Cádiz.

Der Weg ist größtenteils schattig.

Es lohnt sich, einen kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt des Torre del Tajo zu machen, auf den ein kleines Schild hinweist. Hier befindet sich ein alter Wachturm aus dem 16. Jahrhundert, von dem ich weiß, dass er manchmal zur Besichtigung geöffnet ist, weil man mir das erzählt hat, wir hatten aber leider noch nie das Glück. Hier ist die Steilküste am Höchsten (etwa 100 m) und man hat eine herrliche Aussicht aufs Meer, auf Barbate, und bei guter Sicht kann man sogar die afrikanische Küste erkennen. Wenn man zwischen Mai und Juli da ist, wird man auch die Netze der Almadraba (der traditionellen Thunfischfang-Methode der Region Cádiz) im Wasser sehen.

Aussichtspunkt Torre del Tajo.

Danach wird der Wald immer dichter und schließlich erreichen wir einen Punkt, wo der Abstieg Richtung Caños de Meca in zwei kleine Buchten führt. Beim Abstieg in die Bucht erhalten wir einen herrlichen Blick auf den Tombolo und den Leuchtturm von Trafalgar (bekannt durch die gleichnamige Seeschlacht, die hier am 21. Oktober 1805 stattfand).

Der Leuchtturm von Trafalgar vom Naturpark La Breña und Marismas del Barbate aus gesehen.

Sicht auf den Leuchtturm von Trafalgar.

Einmal unten angekommen, können wir sehr gut die oben erwähnten Grundwasserleiter erkennen, die aus der Steilküste austreten und eine charakteristische Vegetation auf den Steinen entstehen lassen. Unbedingt drauf achten!

Wir können nun zwischen zwei Stränden bzw. Buchten wählen: Der erste ist der Playa del Castillejo und etwas weiter befindet sich der Playa de la Cortina, den man bei Ebbe sehr einfach erreichen kann, bei Flut muss man durchs Wasser waten. Nicht erschrecken: FKK ist hier beliebt!

Strand in Caños de Meca.

Playa del Castillejo.

Das Wasser dieser Strände hat eine faszinierende Farbe, da es in unmittelbarer Nähe der Küste türkisblau ist, aber gleich dahinter tiefblau, was einen schönen Kontrast bildet. Ein paradiesischer Ort, der allerdings einen kleinen Haken hat: Die Strömungen sind sehr stark und das Baden ist nicht ungefährlich. Ich gehe normalerweise nur mit den Füßen rein. Aber wie oben bereits erwähnt, kann man ja auch bei der Rückkehr in Barbate baden.

Der Rückweg ist genau wie der Hinweg. Wenn man zum Playa de la Hierbabuena möchte, muss man beim Rückweg auf diesen Wegweiser achten: